Halbmarathon in Remscheid

Mein Geheimtipp: der 20. Röntgenlauf in Remscheid

Ein Bericht von Andreas Bundels

Falls der Leser meines Berichtes sich fragt, was vier Männer aus Flensburg und Wees in das gut 400 Kilometer entfernte Remscheid lockt? Die Antwort lautet: unser Kassenwart Ralf Tonhäuser war es, denn er hat im Bergischen Land das Licht der Welt erblickt und dort viele Jahre seines Lebens verbracht, bevor er glücklicherweise nach Flensburg gezogen ist!
Deutlich früher, nämlich 1845, wurde in Lennep, einem idyllischen Dörfchen, welches heute ein Stadtteil von Remscheid ist, Wilhelm Conrad Röntgen geboren. Der berühmte Sohn der Stadt entdeckte zufällig die nach ihm benannte Strahlung und erhielt dafür 1901 den ersten Physik-Nobelpreis der Geschichte. Ein 63 Kilometer langer, gut ausgeschilderter Naturweg ringsum die Stadt wurde nach ihm benannt und bietet Natur pur auf zwei Beinen oder auch Fahrradreifen!
Und schon beginnt mein Bericht:
Während am letzten Oktobersonntag, wo die Uhren in Deutschland eine Stunde zurückgedreht werden und wir eine Stunde länger schlafen können, beim 38. Frankfurt Marathon Ute Jungjohann sowie Astrid und Heiko Rehder erfolgreich ins Ziel laufen, sind vier Läufer des 1. Flensburger Lauftreff im Bergischen Land unterwegs.
Weil die Autobahn 7 nach S-H auch in diesem Jahr, über das Wochenende gesperrt war- in diesem Jahr wegen der Autobahndeckel in Hamburg – dauerte unsere Hinfahrt am Samstag auch zwei Stunden länger! Aber irgendwann ist die A 7 fertig…
Peter Reichardt, Wolfgang Köpp, Ralf Tonhäuser und ich holen uns beim Sportzentrum Hackenberg in Remscheid unsere Startunterlagen und die Finisher-Shirts ab, bevor wir erneut unsere reservierten Doppelzimmer im Mercure-Hotel beziehen. Bei Anmeldung bis 30.06. kostet die dortige Teilnahme am Röntgenlauf nur 32,00 € und das Hotel ist gut und günstig.
Wir fahren noch zu Ralfs 80-jähriger Mutter, die in Remscheid lebt und danach gibt es gesunde Sportlernahrung bei einer amerikanischen Burger-Kette mit gelbem M! Geht doch…
Am Sonntagmorgen noch für 8,00 € statt 16,00 € ein „Sportlerfrühstück“ im Hotel und als wir beim Sportzentrum Hackenberg auf den Start warten, ist das Wetter besser als gedacht.
Anfangs nieselte es ein bisschen, später war es trocken. Keine Spur von dem angekündigten Dauerregen und windstill war es auch. Dafür einstellige Temperaturen und kaum Sonne. Leicht war die Laufstrecke aber nicht und es gab viele rutschige Passagen und einige Stürze.
Der Röntgen Sport Club Remscheid als Veranstalter bietet vom Bambinilauf über 400 Meter bis zum Ultramarathon über 63 Kilometer zwölf verschiedene Wettkämpfe an: Crossläufe über 800, 1250 und 2.400 Meter, Landschaftsläufe über 5 und 10 Kilometer, Halbdistanzen als Lauf, Walking oder Nordic-Walking Marathon sowie Ultraläufe- und alle fünf Jahre auch 100 Kilometer!
Im Rahmen des Röntgenlaufes findet dort auch die Deutsche Ärzte-Marathon-Meisterschaft statt.
Nachdem wir gemeinsam von zehn heruntergezählt haben, geht es um 09.30 Uhr endlich los, auch wenn die Startschusspistole nicht knallt!
Die ersten fünf Kilometer geht es steil den Hackenberg hinauf, in den Geburtsort von Physikus Röntgen hinunter und alles wieder zurück, bevor wir endlich ins weite Bergische Land geführt werden. Bei km 10 überqueren wir die Autobahn 5 in Richtung Lüttringhausen, bei km 15 das idyllische Dörfchen Halbach, bei km 20 an Cronenberg vorbei bis wir schließlich in Remscheid-Hasten am Clemenshammer über die Ziellinie laufen. Unterwegs gibt es Verpflegung und auch wieder einen Fingerhut voll Prosecco. Im Ziel bekommen wir alle ein Röntgenmännchen als Finisher-Medaille umgehängt. Der Namenszug der „Deutschen Vermögensanlage Gesellschaft- kurz DVAG“ ziert das violette Band. Im Bergischen Land gibt es viele „Hämmer“, nämlich Wasserhämmer als Zeitzeugen einer im 19. Jahrhundert einsetzenden Industrialisierung insbesondere von Messern.
Peter, Wolfgang und Ralf kommen gemeinsam in 02.11:29 Stunden ins Ziel, ich benötige 02:22.40 Uhr.
Nachdem wir unseren Durst gelöscht und die Kleiderbeutel abgeholt haben, geht es mit dem Shuttlebus zurück zum Sportzentrum Hackenberg: duschen und entspannen im Hotel folgen, abends freuen wir uns, mit unseren Remscheider Freunden gemeinsam im „Baisieper Hof“ gepflegt zu essen und zu klönen!
Nach einem Abschiedsfrühstück mit Ralfs Mutter geht es am Montagvormittag nach Hause zurück.

Und wer am Ende meines Berichtes glaubt, dass „Bergische Land“ heißt so wegen der vielen Steigungen, der irrt sich. Wir sind mehr bergab als bergauf gelaufen. Dann googelt mal fleißig, wenn ihr interessiert seid!
Ach und die Anmeldung nicht vergessen…

Andreas Bundels

Weitere Fotos hier im Link:

https://flensburger-lauftreff.de/bilder/fotos-vom-lauf-hm-in-remschgeid-2019/