Ironman in der Schweiz

1.Flensburger Lauftreff finisht bei den Eidgenossen in der Schweiz!

Dass viele unserer Mitglieder weltweit an Wettkämpfen teilnehmen, zeigen die vielen Fotos und Berichte, die uns über das Jahr erreichen. Unser Sportwart Wolfgang Köpp freut sich besonders darüber, weil er uns unermüdlich motiviert, Berichte zu schreiben und ihm mit Fotos zu senden, damit unsere „Perpedes“ abwechslungsreich bleibt. Deshalb jetzt ein Bericht von mir:
Eine Gruppe von fünf Männern unseres Vereins hat einen Startpass der Deutschen Triathlon Union (DTU), für die jeder jährlich knapp 40,00 € bezahlt. Der Verein übernimmt die geringen Verwaltungsgebühren. Damit müssen wir beispielsweise beim „OstseeMan“ in Glücksburg keine Anmelde- sondern nur die Startgebühren bezahlen. Je häufiger jeder startet, desto mehr spart er!
Es gibt verschiedene Veranstalter, die weltweit Triathlon- Wettkämpfe anbieten, beispielsweise den „IronMan 70.3 Switzerland“, der jeweils Anfang Juni stattfindet. An diesem habe ich vor zwei Jahren mit meinem Freund und Trainingspartner Till Schiebler erfolgreich teilgenommen. Meine 22-jährige Tochter Rigmor studiert nicht nur Lehramt (Dänisch/Deutsch/Sport) im dänischen Hadersleben, sondern trainiert auch gerne mal mit uns: Schwimmen, Radfahren und Laufen – gemeinsam den Schweinehund besiegen ist leichter! Und obwohl sie noch nie einen Halbmarathon im Wettkampf gelaufen ist, wollte sie einmal mit uns in die Schweiz: sehr mutig! Anfang September 2018 von ihr gesagt und am 02. Juni 2019 gestartet- und angekommen! Doch dazu später mehr. Wir buchen rechtzeitig zwei Plätze im Flixbus nach Hamburg und im Flieger weiter nach Zürich, wo wir müde aber gesund am Morgen des 30. Mai landen. Es ist sehr neblig. Als wir im Zug von Zürich nach Rapperswil-Jona am oberen Teil des Zürichsees sitzen, legt Petrus den Schalter um und es bleibt sonnig und warm, bis wir am 03. Juni erfolgreich und erschöpft in Flensburg zurück sind: Wenn Engel reisen! Till war mit seinem Vito und unseren Fahrrädern sowie Gepäck vorausgefahren und erwartete uns im „Hotel Rössli“ in Hurden, einem kleinen Fischerdorf etwas außerhalb der Rosenstadt Rapperswil-Jona gelegen. Ich beziehe mit Rigmor ein Doppelzimmer im Erdgeschoß und am Nachmittag wollen wir ihr eine Runde der Wettkampfstrecke zeigen: „Witches Hill“ (Hexenberg) und „The Biest“ (Das Biest) hören sich nicht nur fies an, sondern summieren sich in den beiden Runden über 90 Kilometer Strecke auf 1.100 Höhenmeter auf dem Fahrradsattel. Wir duschen und genießen das wunderschöne Wetter bei einem Essen in Zürich direkt am See. Wir schlafen aus, laufen morgens zu dritt eine kleine Runde durch die mittelalterliche Altstadt von Rapperswil mit der berühmt-berüchtigten Treppenanlage „Stairways To Heaven“ (Stufen zum Himmel). Danach gibt es zur Belohnung unser tolles Frühstücksbüffet und noch jede Menge Essen und Trinken die ganzen Tage vor dem Start. Rapperswill-Jona liegt im Kanton St. Gallen und hat etwa 27.000 Einwohner. Sehenswürdigkeiten sind der Schweizer Nationalzirkus Knie, das Polenmuseum auf dem Burgberg, die historische Holzbrücke, der Seedamm nach Hurden und natürlich der Zürichsee mit den bewaldeten Berggipfeln und auf den höchsten Gipfeln noch jede Menge Schnee! Am Freitagnachmittag holen wir im Eishockeystadion unsere Startunterlagen ab: Till und Rigmor zahlen dort jeweils zu den 300,00 € Start- noch 50,00 € Anmeldegebühren. Wir schlendern über das Eventgelände und gönnen uns ein paar neue Laufschuhe des Herstellers ON – ein Markenprodukt der Eidgenossen für 190,00 €- pro Paar – wir leben jetzt und nur einmal! Am Samstag kommen alle Fahrräder der über 4000 Athletinnen und Athleten aus mehr als 50 Ländern in den Eventbereich, der nach dem Anmeldeschluss nicht mehr betreten werden darf und nachts bewacht wird: es steht dort ein Vermögen an Fahrrädern! Wir besuchen die Wettkampfbesprechung und lassen den Samstagabend gemütlich ausklingen. Sonntagmorgen schlafen wir aus, die Sonne strahlt vom Himmel: es wird wieder richtig warm! Und weil der Zürichsee die Mindesttemperatur von 16,5 Grad hat, springt Rigmor gegen 09:00 Uhr mit uns in das spiegelglatte Gewässer und startet in einen langen, sonnigen Sporttag: erst 1900 Meter schwimmen (Brust, Kraulen oder Rückenkraulen- jeder so, wie er mag!). Dafür benötigen wir etwa 40 Minuten. Dann schnell in einem Zelt die Fahrradsachen anziehen, gut mit Sonnencreme schützen, den Helm schließen und ab in die Schweizer Berge: anstrengend aber unvergleichlich schön! Und teilweise mit über 60 km/h bergab… Danach kommt das Fahrrad in den Ständer, der Helm in den Beutel und die Fahrradschuhe werden gegen Laufschuhe getauscht. Dann heißt es die Zähne zusammenbeißen und bei sommerlichen 25 Grad einen halben Marathon laufen. Als ich nach 07.43:27 Stunden im Ziel meine Medaille umgehängt bekomme, sitzen Till und Rigmor in zwei Liegestühlen und erwarten mich. Wir bekommen noch ein Finisher-Shirt und jede Menge Kaltgetränke. Wir radeln dann noch in unser Hotel, wo nach dem Duschen erst einmal kurz geschlafen wird, bevor es zur Abendessen geht. In den nächsten Tagen heißt es nur noch: essen, trinken und schlafen!
Fazit: Der fünftägige Aufenthalt in der Schweiz war kostspielig, aber die Gefühle nach dem Zieleinlauf kann sich kein Mensch kaufen!
Und genau das macht eine solche Quälerei so unendlich wertvoll für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

Andreas Bundels